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Newsletter der Managementdiagnostik Juni ’16

Die ifp Managementdiagnostik arbeitet beständig daran, neue Wege in der Eignungsdiagnostik zu gehen und Sie mit innovativen Produkten in der Rekrutierung und Entwicklung von Mitarbeitern zu unterstützen.

In Zusammenarbeit mit der PRECIRE Technologies GmbH haben wir verschiedene Instrumente entwickelt, die es auf Basis einer Sprachprobe von nur circa zehn Minuten ermöglichen, beispielsweise die Wirkung einer Führungskraft bzw. ihrer Kommunikation auf andere zu erfassen. Den Hintergrund dieser Produkte, die auf der Technologie PRECIRE® basieren, stellen Ihnen Dr. Dirk Gratzel (Geschäftsführer der PRECIRE Technologies GmbH) und Rainer Bäcker (Geschäftsführer der ifp Managementdiagnostik) in einem Interview näher vor.

Darüber hinaus geben wir Ihnen einen Einblick, welche praxisrelevanten Implikationen diese Produkte für die Eignungsdiagnostik und Personalentwicklung haben können. Hier stellen wir Ihnen vor, welche Erkenntnisse und welchen Nutzen Sie in der Personalarbeit aus den Ergebnissen der PRECIRE®-Instrumente ziehen können.

In unserem Artikel „Die Wissenschaftlichkeit von PRECIRE®“ gehen wir auf den aktuellen Forschungsstand zu den Zusammenhängen zwischen Sprache und personenbezogenen Aspekten ein. Auch finden Sie hier Ergebnisse zu durchgeführten Validitätsstudien, die sich mit der wissenschaftlichen Gültigkeit der PRECIRE®-Instrumente befassen.

Wenn Sie noch mehr über die Welt der Sprache und ihre Bedeutung in der Eignungsdiagnostik erfahren möchten, sind Sie herzlich eingeladen, unsere Kundenveranstaltung „Was Sprache über uns verrät – Neue Wege in der psychologischen Diagnostik“ zu besuchen.

Wir freuen uns wie immer über Feedback und Rückmeldungen zu unserem Newsletter! Teilen Sie uns unter ed.en1733189413ilno-1733189413pfi@r1733189413ettel1733189413swen1733189413 mit, welche Themen Sie interessieren und worüber Sie gerne mehr erfahren möchten.

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe.

 

Interview – Dr. Dirk Gratzel & Rainer Bäcker zum Thema PRECIRE

Dr. Dirk Gratzel, PRECIRE Technologies GmbH   |   Rainer Bäcker, ifp

Herr Dr. Gratzel, was fasziniert Sie persönlich an dem Thema Sprache?
DG: An Sprache fasziniert mich ihre Allgegenwärtigkeit. Alles, was wir als Menschen sind, Gedanken, Gefühle, Einstellungen, Ideen und Kommunikation, vermittelt sich wesentlich über Sprache. Trotzdem scheint sie manchmal inflationär und belanglos – was nicht selten eine gravierende Fehleinschätzung ist.

Wie kam es zu der Gründung der PRECIRE Technologies GmbH? Wie hat sich das Unternehmen seit seinen Ursprüngen entwickelt?
DG: Wir haben uns im Team der Gründer schon über viele Jahre hinweg mit den Zusammenhängen zwischen Persönlichkeit und Sprache sowie den Möglichkeiten, mit Sprache auf die Psyche von Menschen einzuwirken, beschäftigt. Irgendwann entstand daraus die Idee, unsere menschliche psychologische Kompetenz und Intelligenz in Technik zu gießen – so entstand PRECIRE®. PRECIRE® ist menschliche diagnostische Kompetenz in künstliche Intelligenz eingekleidet.

Was verbirgt sich – ganz einfach erklärt – hinter der Technologie PRECIRE®? Was macht diese so einzigartig?
DG: PRECIRE® ist in der Lage, aus jeder beliebigen Form von Sprache oder Text valide psychologische Information über den Sprecher und die Wirkung seiner Sprache auf den Empfänger zu ziehen. Mit anderen Worten: PRECIRE® kann auf Basis gesprochener Sprache – zum Beispiel ein paar Minuten am Telefon – ein sehr umfassendes und präzises Profil eines Bewerbers erstellen, ebenso gut aber auch die Wirkung einer Führungskraft bzw. ihrer Führungskommunikation auf Teams oder ein Unternehmen vorhersagen.

Der Technologie liegen komplexe Konstrukte und Vorhersagemodelle zugrunde. Was hat Sie so sicher gemacht, dass PRECIRE® ein Erfolg werden kann, wo doch die Wissenschaft ‚hinter‘ der Technologie dem Laien nicht so leicht zugänglich sein dürfte?
DG: Dreierlei: Zum einen ist PRECIRE® schnell, flexibel und kostengünstig überall da einsetzbar, wo Sprache ohnehin anfällt; es liefert also auf bestehenden Daten und Prozessen enormen Mehrwert. Zum zweiten kann es Dinge, die die etablierte Psychologie nicht leistet, etwa die exakte Wirkung einer Sprache vorherzusagen. Und zum dritten, und das ist ein nicht zu unterschätzendes Momentum für die Psychologie, liefert es eine ganz neue, einzigartige Perspektive auf Menschen, die das Bild unserer Spezies doch um einige spannende Facetten erweitert.

Wie läuft klassischerweise die Durchführung einer Sprachanalyse ab?
DG: Sie durchlaufen in gut zehn Minuten ein von einem Menschen eingesprochenes, aber vollautomatisiertes Interview, in dem Sie einige vergleichsweise banale Fragen zu Ihrem beruflichen wie privaten Alltag beantworten. Fragen, die Ihnen nicht zusagen, überspringen Sie einfach. So sammeln wir die für die Analyse notwendige Sprachprobe ein – die wir umgehend auswerten, um die mit der jeweiligen Analyse verbundenen Fragen dann zu beantworten.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit der ifp Managementdiagnostik?
DG: Das ifp ist uns als Benchmark im Bereich Managementdiagnostik natürlich ein Begriff. Wir haben PRECIRE® vorgestellt und nach vielen Tests und kritischen Fragen Rainer Bäcker von unseren technologischen Möglichkeiten überzeugt. Es ist eine Zusammenarbeit, die uns einerseits ständig motiviert, noch besser zu werden, zum anderen aber auch viel Spaß macht und laufend tolle Ideen und Projekte generiert!

Herr Bäcker, was hat wiederum Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit der PRECIRE Technologies GmbH geweckt?
RB: Seit meiner Studienzeit beschäftige ich mich mit dem Zusammenhang von Sprache und Psyche. Sprache ist ja das zentrale Instrument, mit dem wir auf unsere soziale Umwelt einwirken. Von daher war ich natürlich gleich neugierig, als ich von Dr. Dirk Gratzel und seinem Unternehmen gehört habe. Ich muss aber auch zugeben, dass ich zunächst sehr skeptisch war, was Herr Dr. Gratzel mir da vorstellte. Doch nachdem ich tiefer in die Materie eingestiegen war, wurde mir schnell bewusst, welche Möglichkeiten in PRECIRE® stecken. Für mich stellt diese Form der Sprachanalyse eine der größten Neuerungen innerhalb der psychologischen Diagnostik in den letzten Jahrzehnten dar. Aber nach meiner Einschätzung ist man erst am Anfang des Weges; es gibt hier noch viel zu erforschen und wissenschaftlich abzusichern. Aber eines ist für mich eindeutig: PRECIRE® ist ein Instrument, das wichtige Daten liefert. In der psychologischen Diagnostik bleibt es aber der Mensch, der letztlich diese Daten in einen sinnvollen Zusammenhang stellt und interpretiert. Dies kann nicht durch eine Maschine ersetzt werden. PRECIRE® ersetzt keinen Psychologen. Nein, PRECIRE® ist ein interessantes Werkzeug in der Hand eines Psychologen.

In welchen Bereichen Ihrer Arbeit finden die Produkte der PRECIRE Technologies GmbH in Ihrem Haus Anwendung?
RB: Wir setzen PRECIRE® derzeit im Bereich der Führungskräfteentwicklung ein. Wir haben hier gemeinsam drei Produkte definiert, mit denen wir die Weiterentwicklung von Führungskräften und Talenten unterstützen. Alle drei Produkte bestehen aus einer Kombination des Instruments PRECIRE® mit einer persönlichen Beratung des Teilnehmers. Bei dem ersten Produkt geht es um die Erfassung und Weiterentwicklung der Kommunikation von Managern. Führung ist Kommunikation. Kommunikation ist das zentrale Mittel, mit dem Führungskräfte auf Mitarbeiter, Kollegen und auch Kunden einwirken. Mit PRECIRE® können wir die Sprache einer Führungskraft im Detail analysieren – sehr viel differenzierter und genauer als dies durch eine reine Beobachtung möglich ist – und auf dieser Grundlage herausarbeiten, an welchen Stellhebeln die Führungskraft drehen kann, um ihre kommunikative Wirkung zu steigern. Nach dem gleichen Prinzip bieten wir ein Produkt an, bei dem die kommunikative Wirkung von Vertriebskräften betrachtet und weiterentwickelt wird. Unser drittes PRECIRE®-Produkt nennen wir ifp BelastungsCoach. Hierbei wird die Sprachprobe auf Merkmale hin analysiert, die Rückschlüsse auf die aktuelle Belastungssituation der Führungskraft, ihre psychische Robustheit und auch ihre Fähigkeit zur Regeneration liefern. Vor dem Hintergrund dieser Daten führen wir dann mit der Führungskraft ein intensives Gespräch zu ihrer subjektiv erlebten Belastung und ihrer Umgangsweise mit Stress und hohen Arbeitsanforderungen. Dies kann beispielsweise ein wichtiger Beitrag zu einer guten Burnout-Prophylaxe sein:

Welche Ziele verfolgen Sie mit PRECIRE® und den damit verbundenen Produkten in den nächsten Jahren?
RB: Wir wollen zunächst einmal weiter Erfahrungen mit der Technologie PRECIRE® gewinnen. Zudem ist uns die Diskussion mit unseren Kunden zu möglichen Anwendungsfeldern wichtig. Es handelt sich nun einmal nicht um ein Instrument, zu dem schon jahrzehntelange Erfahrungen vorliegen, sondern es ist etwas wirklich Neues mit vielen Chancen, aber auch mit einzelnen Risiken, die beherrscht werden müssen.

Zudem glaube ich, dass wir mit Herrn Dr. Gratzel und seinen Mitarbeitern noch einige weitere interessante und neue Einsatzmöglichkeiten der Technologie für den HR-Bereich entwickeln und erforschen werden. Dabei ist mir die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft auch sehr wichtig. So gibt es derzeit drei Studien zu PRECIRE®-Anwendungen in Form von Masterarbeiten, die wir gemeinsam unterstützen.

 

PRECIRE®-Technologie – Praktischer Nutzen und Anwendbarkeit

Die grundsätzlichen Chancen, welche die Technologie PRECIRE® verspricht, wurden bereits im Interview mit Dr. Dirk Gratzel und Rainer Bäcker umrissen. Wie sieht es jedoch mit dem praktischen Nutzen der Instrumente aus, denen die Technologie zugrunde liegt? Welche Aussagen werden darüber bezogen auf die Kommunikation oder Persönlichkeit des Einzelnen getroffen? Welche praktischen Implikationen lassen sich beispielweise für die Personalentwicklung aus den Ergebnissen herleiten?

Einen Einblick in die oben genannten Fragestellungen kann der folgende Artikel bieten: Auf Basis einer Sprachprobe, die über ein vollautomatisiertes Interview abgegeben wird, wird die Sprache des Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin analysiert und mit einer Referenzstichprobe von 5.500 Personen verglichen. Welche Kernthemen bei der Analyse im Vordergrund stehen, hängt von dem jeweiligen Produkt ab, welches im Vorfeld ausgewählt wurde. So legt beispielsweise der ifp BelastungsCoach den Fokus auf die Erkennung von Belastungskennzeichen und Belastungsrisiken. Im Rahmen des ifp CommPass Führung bzw. des ifp CommPass Vertrieb werden der individuelle Sprachstil sowie die sprachlichen Muster einer Führungskraft bzw. von Personen, die im Vertriebsumfeld tätig sind, erfasst und in einem individuellen Ergebnisbericht aufbereitet.

Im Ergebnisbericht des ifp CommPass Führung, der seit kurzem in einer interaktiven Onlineversion zur Verfügung steht, werden die Ergebnisse auf verschiedenen Sprach-Ebenen dargestellt. Zunächst werden in einem ersten Schritt eher deskriptive Sprachmerkmale wie z. B. Wortanzahl, Satzlänge oder Sprechgeschwindigkeit ausgewiesen. Dabei werden die Ergebnisse grafisch über Texte und Abbildungen so aufbereitet, dass diese intuitiv zugänglich sind und leicht interpretiert werden können. Darüber hinaus können bei Bedarf auch statistische Werte wie Standardabweichungen betrachtet werden.

Darüber hinaus werden auch die sprachliche Vielfalt des Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin sowie prosodische Parameter (z. B. Lautstärke, Stimmhöhe und -variation) betrachtet. In einem weiteren Schritt werden diese Einzelergebnisse aggregiert und erste Aussagen dahingehend getroffen, wie die individuelle Kommunikation auf andere Personen wirken kann.
Auf einer zweiten Auswertungsebene werden im Ergebnisbericht nun weniger rein formale Aspekte der Kommunikation, sondern vielmehr Sprachmuster und Wortbedeutungen analysiert, die einen Einblick in zugrunde liegende kognitive Prozesse (z. B. Häufigkeit von Fragewörtern) oder Emotionen (z. B. Häufigkeit von Negationen) liefern. In der Gesamtschau dieser Einzelbetrachtungen kann dann eine Aussage über die emotionale Wirkungsweise der Sprache getroffen werden: Stehen in der Sprache also eher die Emotionen oder eher die Kognitionen im Vordergrund?

Auf der dritten und letzten Auswertungsebene des ifp CommPass Führung werden die erhobenen Aspekte zu verschiedenen Kommunikationsstilen zusammengeführt. Dabei werden jedoch nicht nur die dargestellten Sprachmerkmale integriert, sondern über 500.000 Einzelparameter über eine komplexe mathematische Auswertung einbezogen.

So ist es hilfreich, möglichst viele der aufgeführten Kommunikationsstile in seinem Repertoire zu haben und diese von Situation zu Situation flexibel einsetzen zu können. Ideal wäre es demnach, hohe Werte auf möglichst allen Stilen zu erreichen. Erzielt ein Teilnehmer bzw. eine Teilnehmerin auf einzelnen Kommunikationsstilen niedrige Werte, empfiehlt es sich, diese verstärkt zu trainieren. In diesem Beispiel könnte die Teilnehmerin beispielsweise den distanzierten Kommunikationsstil noch weiter ausbauen, um in beruflichen Situationen, die ein professionelles und seriöses Auftreten erfordern, bewusst weniger offenherzig und überschwänglich zu wirken.

Diese erfolgskritischen Situationen können auf Basis des ifp CommPass Führunggemeinsam mit dem Teilnehmer bzw. der Teilnehmerin identifiziert und mögliche Entwicklungsaspekte herausgearbeitet werden. Im obigen Beispiel empfiehlt es sich beispielsweise, in den beschriebenen Situationen auf kurze Sätze, eine geringere Sprechgeschwindigkeit und das verstärkte Setzen von Pausen zu achten, um eine abgeklärtere Außenwirkung zu erzielen.

 

PRECIRE®-Technologie – Die Wissenschaftlichkeit von PRECIRE®

Die PRECIRE®-Technologie bildet die Basis für verschiedene Produkte der ifp Managementdiagnostik, die in Kooperation mit der PRECIRE Technologies GmbH entstanden sind: auf Grundlage persönlicher Sprachmuster können Rückschlüsse auf den Kommunikationsstil von Führungskräften oder Vertriebsexperten oder die aktuelle psychische Belastung (ifp BelastungsCoach) gezogen werden. Möglich ist es auch, Aussagen über berufliche Kompetenzen wie Selbstorganisation oder Kooperationsbereitschaft zu treffen.

Was intuitiv möglicherweise erst einmal neuartig oder gar befremdlich erscheint, ist jedoch im Rahmen von Studien wissenschaftlich bereits erforscht worden. So belegt beispielsweise eine Vielzahl von Untersuchungen den Einfluss von Stress und psychischer Belastung auf den Sprachgebrauch. Bereits vor Jahrzehnten wurde nachgewiesen, dass situativer Stress Veränderungen in relevanten Sprachparametern wie zum Beispiel ein Anstieg in der stimmlichen Grundfrequenz (Ekman, Friesen & Scherer, 1976), eine Erhöhung der Sprechgeschwindigkeit oder eine höhere Variabilität der Silbenrate (Hicks, 1979) nach sich ziehen kann. Ferner fanden Buchanan, Laures-Gore und Duff (2014) heraus, dass akuter Stress zu signifikant kürzeren Pausen sowie einer höheren Wortproduktivität führen kann, wohingegen ‚Füllwörter‘ wie „hm“ oder „uhm“ unter Stress weniger häufig verwendet werden.

Darüber hinaus konnten in der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere im Kontext depressiver Symptomatik, Zusammenhänge zwischen langanhaltender Belastung und Sprache nachgewiesen werden. Exemplarisch seien hier die Befunde von Rude, Gortner und Pennebaker (2006) herausgegriffen, die zeigten, dass depressive und in diesem Zusammenhang stark belastete Studierende signifikant häufiger Wörter mit negativer Valenz sowie die erste Person Singular verwendeten als Studierende ohne depressive Symptomatik. Diese und ähnliche Befunde wurden der Entwicklung der PRECIRE®-Technologie zugrunde gelegt. So werden im Rahmen des PRECIRE®-Interviews Sprachmerkmale wie beispielsweise Negationen oder Selbstbezug erhoben und auf die jeweilige Fragestellung hin analysiert. Zum Beispiel können über den ifp BelastungsCoach Auffälligkeiten in der Sprache, die für eine hohe Beanspruchung durch Stress sprechen, identifiziert werden.

Die PRECIRE Technologies GmbH selbst hat zudem im Rahmen eigens durchgeführter Studien belegen können, dass die Technologie PRECIRE® die wissenschaftlichen Anforderungen an Testverfahren erfüllt. So belegen Reliabilitätswerte im Bereich von r=.67-.88 die Messgenauigkeit der Technologie. Gute Werte hinsichtlich der Validität (z. B. Konstruktvalidität r=.65-.78) zeigen zudem, dass die Produkte, die auf der PRECIRE®-Technologie aufbauen, auch die intendierten psychologischen Konstrukte messen.

Zurückkommend auf Studien im Bereich der psychischen Belastung sei in diesem Zusammenhang eine Validierungsuntersuchung in Kooperation mit der Ludwigs-Maximilians-Universität erwähnt, bei der der Zusammenhang zwischen Stress und sprachlichen Merkmalen (erfasst über die PRECIRE®-Technologie) erhoben wurde. Zentral wurde dabei der Frage nachgegangen, inwieweit die Analyse des PRECIRE®-Interviews mit den Vorhersagen konventioneller psychometrischer Testverfahren korreliert und eine valide Aussage zur Stressbelastung ermöglicht. Alle Teilnehmer führten im Rahmen dieser Studie das PRECIRE®-Interview durch und beantworteten eine Fragebogenbatterie, deren Auswahl sich daran orientierte, ein möglichst breites Spektrum an erlebter Belastung durch Stress, dem Ausmaß von Stresssymptomen (wie Sorgen, Anspannung und erlebter Freude) sowie Ursachen von und Umgang mit Stress zu erfassen (zum Beispiel die deutsche Übersetzung Perceived Stress Scale von Büssig, 2011). Die Ergebnisse der Untersuchung sprechen mit erhobenen Zusammenhängen von r=.64 bis r=.77 für eine sehr gute Validität der eingesetzten PRECIRE®-Technologie im Rahmen der Vorhersage psychischer Belastung.

PRECIRE®-Technologie – Unsere PRECIRE®-Produkte

Unsere Beratungsleistungen und Produkte, die auf der PRECIRE®-Technologie basieren, richten sich an verschiedenen Zielgruppen oder Fragestellungen aus. Folgend möchten wir Ihnen hierzu einen kurzen Überblick geben.

Wesentlicher Bestandteil einer Führungsposition ist die Kommunikation – mit Mitarbeitern, im Kollegen- und Führungskreis, aber auch in Verhandlungen, Präsentationen und Gesprächen mit Geschäftspartnern. Wir nutzen innovative Technologien und aktuelle Forschungsergebnisse an der Schnittstelle von Linguistik und Psychologie für computergestützte Sprachanalysen. Dadurch erfassen wir detailliert den individuellen Sprachstil und die sprachlichen Muster einer Führungskraft. Aus den Ergebnissen leiten wir konkrete Empfehlungen ab, wie die einzelne Führungskraft ihre kommunikative Kompetenz im Führungsalltag ausbauen und darüber ihre Wirkkraft deutlich erhöhen kann. Im Nachgang können wir mit wenig Aufwand Follow-Up-Analysen durchführen, um Veränderungen, beispielsweise nach individuellen Entwicklungsmaßnahmen, zu messen.

Über Vertriebserfolg entscheidet oft die Art der Kommunikation und der verwendeten Sprache. Durch neueste Technologien für computergestützte Sprachanalysen erfassen wir detailliert den individuellen Sprachstil und die sprachlichen Muster eines Vertriebsmitarbeiters oder einer Vertriebsführungskraft. Aus den Ergebnissen leiten wir individuelle, sofort umsetzbare Empfehlungen ab, wie Führungskräfte und Mitarbeiter ihr vertriebliches Kommunikationspotenzial steigern können. Ob die Empfehlungen erfolgreich umgesetzt wurden, können wir im Nachgang mit wenig Aufwand durch Follow-Up-Messungen erheben.

Hohe Anforderungen und Belastungen im Beruf sorgen heute in vielen Unternehmen für eine stetige Zunahme belastungsbedingter Einschränkungen. Damit ist oft eine Beeinträchtigung des Leistungsvermögens einzelner Mitarbeiter wie auch des Gesamtunternehmens verbunden. Der ifp BelastungsCoach kann auf Basis computergestützer Sprachanalysen auf effiziente und kostengünstige Weise die aktuelle berufliche Belastung und deren Auswirkungen auf eine Person frühzeitig erfassen. Der Fokus liegt dabei auf der Erkennung von Belastungskennzeichen und Belastungsrisiken. Jeder Teilnehmer erhält eine personalisierte Auswertung, die wir in einem telefonischen oder persönlichen Beratungsgespräch mit einem unserer Berater erläutern. Die Ergebnisse erlauben eine Ableitung individueller Empfehlungen, um den Einzelnen in seiner persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Für das Unternehmen selbst können übergreifende Gruppenauswertungen zum Belastungsstand von Führungskräften und Mitarbeitern im Sinne einer unternehmensbezogenen Risikoanalyse erstellt werden.

Fordern Sie bei Interesse gerne weitere Informationen an:
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Kundenveranstaltung – Was Sprache über uns verrät – Neue Wege in der psychologischen Diagnostik

Mit neuen Produkten, die auf der Technologie PRECIRE® basieren, geht die ifp Managementdiagnostik innovative Wege in der Eignungs- und Entwicklungsdiagnostik.

Um unseren Kunden einen tieferen Einblick in die Welt der Sprache zu geben, möchte wir alle Interessierten zu unserer Kundenveranstaltung zum Thema „Was Sprache über uns verrät – Neue Wege in der psychologischen Diagnostik“ einladen.

Wir freuen uns, Herrn Dr. Dirk Gratzel, Geschäftsführer der PRECIRE Technologies GmbH, sowie Frau Stefanie Kara, ZEIT-Redakteurin im Ressort Wissen und Mit-Verfasserin des Buches „Das Alphabet des Denkens – Wie Sprache unsere Gedanken und Gefühle prägt“, als Referenten für unsere Veranstaltung gewinnen zu können.

Veranstaltung
Was Sprache über uns verrät – Neue Wege in der psychologischen Diagnostik

3. November 2016, 16 – ca. 18 Uhr

ifp | Personalberatung Managementdiagnostik
Disch-Haus, Brückenstraße 21, 50667 Köln

Stefanie Kara, www.stefaniekara.de  |  Dr. Dirk Gratzel, www.precire.com